In vielen alten Kirchen finden wir bis heute Zeugnisse mittelalterlicher Frömmigkeit, die zeigen, was Menschen tun müssen, um Gottes Liebe zu erlangen.
Solche Bilder sind uns heute fremd. Mit der Reformation wurden sie grundsätzlich in Frage gestellt. Doch schon im 14. Jahrhundert gab es Frauen und Männer, die ein neues, von der individuellen Gottessehnsucht geprägtes Gottesbild verbreiteten. Der frühe Luther schöpfte aus dieser Tradition.
Wir nennen sie "Mystiker*innen" (von altgriechisch "mystikós = geheimnisvoll"). Immer geht es ihnen um ein Suchen nach dem Geheimnis Gottes mit dem Wunsch, in Gottes Gegenwart zu verschmelzen, ohne diese Welt aus dem Blick zu verlieren.
Viele auch heute geschätzte Persönlichkeiten gehören zu den Mystiker*innen: Hildegard von Bingen, Mechthild von Magdeburg, Marguerite Porete, Meister Eckhard, Theresa von Avila und auch Dorothee Sölle.
Aber kann das Verschmelzen mit "Gottes Wirklichkeit" überhaupt beschrieben werden? Was hat ein mystischer Glaube mit den Lebenserfahrungen von uns heute zu tun? Kann er helfen, unser Leben mit all seinen Stürmen und Krisen gelassener zu meistern? Wir begeben uns an diesem Seminartag gemeinsam auf Spurensuche und fragen auch nach dem Einfluss, den dieses andere Gottesbild auf die Gestalt von Kirchen nehmen konnte.
Leitung:
Dr. Hildegard Erlemann (Kunst- und Kulturhistorikerin)
Sa 28.09.2024
10.00 - 16.30 Uhr
Haus Landeskirchlicher Dienste
Olpe 35
44135 Dortmund
35,00 (Kursgebühr, Verpfl.)
Ansprechpartnerin:
Annegret Petersen
0231 5409-15
annegret.petersen@ebwwest.de